Unternehmen Fertigung
Pleissner Guss/GMH Gruppe
27.05.2025

Pleissner Guss stärkt Portfolio

Die Pleissner Guss GmbH, ein Unternehmen der GMH Gruppe, hat sechs Millionen Euro in ein nun abgeschlossenes Modernisierungsprogramm investiert. Das Unternehmen will so seine Rolle als Zulieferer für Schlüsselbranchen wie Bahntechnik, Windenergie, Infrastruktur, Maschinenbau und Verteidigung ausbauen.

Pleissner Guss kann nun eigenen Angaben zufolge präzisere Gussteile fertigen – darunter sicherheitskritische Komponenten für anspruchsvolle industrielle Anwendungen. „Wir können nun ein breiteres Spektrum an Gusslösungen anbieten, von großen Bauteilen für Windkraftanlagen bis hin zu sicherheitsrelevanten Teilen für Bahnsysteme und Verteidigungstechnik“, erklärt Geschäftsführer Dr. Tobias Dubberstein.

Anlagentechnik im Detail

Ein wichtiger Meilenstein des Modernisierungsprogramms war die Einführung einer vollständig digitalen Gießerei. Dieses System integriert alle Prozesse rund um das Schmelzen – von der Planung über das Legierungsmanagement bis hin zur Chargenverfolgung – und schafft so eine datengesteuerte Umgebung, die fortan Präzision und Rückverfolgbarkeit entlang der Produktionskette gewährleisten soll.

Die Investition umfasst auch die Installation zwei moderner Mittelfrequenz-Induktionstiegelöfen (im Bild) mit zusammen zehn Tonnen Gießkapazität und einem vollelektrischen Wärmebehandlungsofen. Die vorhandene Sekundärmetallurgie wurde mit einer neuen Steuerung modernisiert. Diese neuen Systeme reduzieren den Energieverbrauch, machen den Einsatz fossiler Brennstoffe laut Pleissner Guss überflüssig und sollen damit zum Ziel der GMH Gruppe beitragen, bis 2039 eine klimaneutrale Produktion zu erreichen.

Die Modernisierung erstreckt sich darüber hinaus auf die Produktpalette des Unternehmens: Eine neue Blockgussgrube ermöglicht die Herstellung großer Schmiede- und Rundblöcke für industrielle Anwendungen, wie zum Beispiel Ringwalzwerke und Elektroschlacke-Umschmelzverfahren.

Die Qualitätssicherung hat Pleissner Guss mit neuen Prüftechnologien optimiert. Ein optisches 3D-Messsystem ermöglicht jetzt den Vergleich von Gusskomponenten mit den CAD-Daten der Kunden und damit die genaue Prüfung komplexer Geometrien. Für die zerstörungsfreie Prüfung wurde ein neuer effizienter Linearbeschleuniger angeschafft. Mit diesem Gerät lassen sich innere Fehler wie Risse oder Porosität erkennen, ohne das Bauteil zu beschädigen.

Beitragsbild: Pleissner Guss/GMH Gruppe