Fertigung
Speira
17.06.2025

Speira nimmt neuen Recyclingofen in Betrieb

In Grevenbroich hat Speira den ersten von vier neuen Recyclingöfen in Betrieb genommen. Damit stärkt das Unternehmen seine Sparte Recycling Services, die unter anderem Lösungen für Gießereianwendungen anbietet. 

Bernhard – das ist der erste von vier neuen Recyclingöfen, mit denen Speira die Werke in Grevenbroich und Töging aufrüstet und damit in die Jahre gekommene Aggregate durch Anlagen nach dem neuesten Stand der Technik ersetzt. In dem bis zu 25 Tonnen fassende Ofen wird Aluminium aus Schrotten und Krätzen recycelt, die aufgrund ihrer Verunreinigungen nur in diesem Ofentyp verarbeitet werden können. Der Name des neuen kippbaren Drehtrommelofens (engl. TRF = tiltable rotary furnace) wurde aus Vorschlägen aus der Belegschaft der Speira Recycling Services ausgewählt. Damit wird ein früh verstorbener Kollege geehrt, der bereits 1999 beim Bau und der Inbetriebnahme des nun ersetzten Ofens gewirkt hat.

"Überall, wo Aluminium drinsteckt, wollen wir auch das Maximum wieder herausholen und zurück in den Kreislauf bringen", erklärt Einar Glomnes, CEO von Speira. "Mit der neuen Technik können wir nun auch Kleinstmengen zurückgewinnen, die bislang für das Recycling verloren waren."

Weniger CO2 und bereit für Wasserstoff-Einsatz

Rund elf Millionen Euro investiert Speira in die vier Öfen. Dazu gehören Chargiermaschinen, Abzugshauben, thermische Nachverbrenner, Leitungsbau und sonstige Infrastruktur. Mit moderner Brennertechnologie und automatischer Chargierung wird eine höhere Produktivität möglich. Für die Beschäftigten wird die Arbeit an den neuen Aggregaten einfacher und sicherer: Die einzelnen Komponenten sind für die Instandhaltung leicht erreichbar, der Abguss der Schmelze kann bei geschlossenen Ofentüren erfolgen, und dank der Chargiermaschinen werden Radlader- und Staplerverkehre vor den Öfen minimiert.

Zudem erfüllt das gewählte Modell laut Speira die höchsten Umweltstandards für Neuanlagen, die neue Brennertechnologie erzeuge weniger CO2 und sei zudem "H2 ready". Die Öfen können zukünftig also auch mit Wasserstoff betrieben werden.

Anlagenkonzept für höhere Energieeffizienz 

In puncto Energieeffizienz versprechen die neuen Öfen eine dreifache Verbesserung. Erstens wegen des erhöhten Durchsatzes: Jede Tonne recycelten Aluminiums spart bis zu 95 Prozent der Energie, die es zur Erzeugung einer Tonne Primäraluminiums braucht. Zweitens wegen der modernen Brenner- und Nachverbrennertechnologie: Die sorgen für eine optimale Energieausbeute aus dem eingesetzten Erdgas. Gleichzeitig werden die anhaftenden Verunreinigungen der „low grade“-Schrotte als Brennwert im Schmelzprozess genutzt, und das Inputspektrum für gerade diese Güten wird in den neuen Öfen noch größer. Und drittens wegen des optimierten Ofendesigns: Durch den automatischen Chargierprozess und den Abguss mit geschlossenen Ofentüren geht weniger Abwärme verloren.

Die Investition in die vier Öfen wurde im Juli 2024 beschlossen. Das Gesamtprojekt liegt Speira zufolge im Plan, sodass im Oktober 2025 der erste Ofen in Töging, im Mai 2026 der zweite Ofen in Grevenbroich und im Oktober 2026 der zweite Ofen in Töging die Produktion aufnehmen sollen.

Beitragsbild: Speira