Texmo Blank stellt sich mit Umschmelzanlage neu auf

Texmo Blank hat am Standort Riedlingen eine neue Umschmelzanlage in Betrieb genommen. Das mit einem externen Partner entwickelte Aggregat ermöglicht es nun, einen zentralen Arbeitsschritt der Gießerei intern abzubilden. 

Eine Umschmelzanlage dient der Aufbereitung von Metall, indem Kreislaufmaterial, das nach einem Abguss von den finalen Feingussteilen abgetrennt wird, wieder eingeschmolzen und in Ingot-Form für zukünftige Abgüsse bereitgestellt wird. In der Vergangenheit griff Texmo Blank für diesen Vorgang auf externe Partner zurück, erklärt Andreas Schmid, Leitung Anlagenplanung und Automatisierung. Die Installation einer hausinternen Anlage spare nun Zeit und Kosten. Darüber hinaus seien weniger Lkw-Fahrten notwendig - der CO2-Ausstoß des Unternehmens reduziere sich so um circa 40 Tonnen pro Jahr, ergänzt Thomas Rindert, Vice President Qualität. 

Funktionsweise und Anlagentechnik 

Bei der neuen Umschmelzanlage setzt das Team in Riedlingen auf ein Wechselsystem, um Effizienz und Taktzeit zu maximieren. Drei Meltboxen mit je 350 Kilogramm Kapazität sollen einen schnellen Wechsel bei der Be- und Entladung der Anlage ermöglichen. Parallel dazu kommen drei Moldtables zum Einsatz, auf denen pro Zyklus bis zu 13 Kokillen – das entspricht bis zu 26 Ingots – gegossen werden.

Der Schmelzprozess beginnt nach dem Schließen der Kammer und dem Vakuumziehen. Zuerst wird eine Erstbeladung von circa 160 Kilogramm aufgeschmolzen, anschließend wird das restliche Material in Paketen à 10 bis 15 Kilogramm über eine eigene Chargierkammer zugeführt – ein Vorgang, der bis zu 20-mal pro Zyklus wiederholt wird, um das Zielgewicht von 350 Kilogramm zu erreichen. Zeitgleich wird der Tundish, die Gießrinne, auf 900 °C vorgeheizt.

Sobald die Schmelztemperatur von bis zu 1.400 °C erreicht ist, beginnt der präzise Gießvorgang. Über ein joystickgesteuertes System werden die Kokillen von einem Gießer mit der flüssigen Metallschmelze gefüllt. Nach dem Abguss wird die Kammer belüftet und geöffnet, dann kann die leere Meltbox und der Moldtable entnommen, die Anlage neu beladen und der nächste Zyklus begonnen werden. Außerhalb der Kammer können nun die Systeme abkühlen und für einen weiteren Abguss vorbereitet werden. 

Beitragsbild: Texmo Blank