Unternehmen
08.12.2025

Walzengießerei Coswig ist insolvent

Die Walzengießerei Coswig aus Sachsen hat Insolvenz angemeldet. Wie lokale Medien übereinstimmend berichten, machen dem Betrieb fehlende Aufträge und hohe Energiekosten zu schaffen. 

Das Unternehmen gehört zur Dihag Gruppe, die unter ihrem Dach insgesamt sechs deutsche Gießereien bündelt. Dazu gehören die Eisengießerei Meuselwitz, die Schmiedeberger Gießerei, die Lintorfer Eisengießerei, das Eisenwerk Arnstadt sowie das Stahl- und Hartgusswerk Bösdorf. Für letzteren Betrieb war bereits im September ein Insolvenzverfahren eröffnet worden. 

Die Gewerkschaft IG Metall blickt dem MDR zufolge zuversichtlich in die Zukunft. Viele Menschen gingen fälschlicherweise davon aus, eine Insolvenz bedeute zwangsläufig die Schließung eines Betriebs, erklärte Stefan Ely, Geschäftsführer der IG Metall Dresden, gegenüber der Rundfunkanstalt. Häufig sei das jedoch nicht der Fall. Vielmehr eröffne ein Insolvenzverfahren die Chance auf einen wirtschaftlichen Neustart unter veränderten Bedingungen. Laut IG Metall hat der Gesellschafter signalisiert, dass am Standort Coswig weiter produziert werden solle.

Die Walzengießerei Coswig blickt auf eine lange Tradition zurück: 1892 gründete Eduard Schürmann das Eisenwerk Coswig und legte damit den Grundstein für eine der modernsten Gießereien Europas. Heute entwickelt das Unternehmen Gussteile für Windanlagenhersteller, Walzwerke, Mühlen- und Spezialmaschinenbauer und beschäftigt eigenen Angaben zufolge 260 Mitarbeiter. 

Beitragsbild: Walzengießerei Coswig