Forschung
Mit der in Bochum entwickelten Dichtemessanlage lassen sich die Eigenschaften verschiedener Stoffgemische präzise bestimmen. - © RUB, Roland Span
22.01.2024

Was Verunreinigungen für den Transport von flüssigem CO2 bedeuten

Die Ruhr-Universität Bochum ist an einem neuen EU-Projekt beteiligt, das aufzeigen will, wie man die Infrastrukturen für Carbon Capture and Storage (CCS) entwickeln und ausbauen kann. Die 43 Projektpartner aus Industrie und Forschung, unter Federführung des norwegischen Forschungsinstituts SINTEF Energy, denken und demonstrieren die gesamte Prozesskette von der CO2-Abscheidung bis zur Speicherung. Die Europäische Kommission fördert das Vorhaben „COREu – CO2 Routes Across Europe“ mit rund 30 Millionen Euro. Etwa 400.000 Euro davon fließen an die Ruhr-Universität Bochum. Der Projektstart ist für 2024 geplant. Die Laufzeit beträgt vier Jahre.

Von der Ruhr-Universität ist der Lehrstuhl für Thermodynamik von Prof. Dr. Roland Span an COREu beteiligt. Das Bochumer Team wird den Einfluss von Verunreinigungen auf den Transport von CO2 analysieren. „Reines CO2 zu transportieren ist gut beherrschbar“, sagt Roland Span. „Probleme entstehen durch Verunreinigungen. Das können Luftkomponenten wie Argon oder Stickstoff sein, oder Verbrennungsprodukte wie Schwefeldioxid.“ Durch solche Verunreinigungen ändern sich die Stoffeigenschaften des flüssigen Kohlendioxids. Wie genau ist bislang unbekannt.

 

Materialverbrauch optimieren

„Nur wenn wir solche Daten haben, können wir zum Beispiel Pipelines für den CO2-Transport optimal auslegen“, erklärt Span. Wenn der Einfluss der Verunreinigungen nicht genau bekannt ist, müssen Ingenieurinnen und Ingenieure die Wandstärke der Pipelines über die üblichen Sicherheitszuschläge hinaus erhöhen, um auf alle Fälle auf der sicheren Seite zu sein. Das treibt jedoch den Materialverbrauch und die Kosten in die Höhe.

Die genauen Stoffdatenmodelle, die in Bochum entwickelt werden, tragen so dazu bei, beispielsweise erforderliche Wandstärken künftig präziser berechnen zu können. „Unsere Forschung soll also letztlich dazu beitragen, die Kosten für das Gesamtsystem zu minimieren“, erklärt Roland Span.

Quelle: Ruhr-Universität Bochum

Schlagworte

ForschungSicherheit

Verwandte Artikel

Professor Dr. Hans Schotten
26.04.2024

6G-Technologie auf dem Weg in die Anwendung – Plattform vernetzt Forschungsaktivitäten

Im Fokus stehen etwa 6G-Standards und -Prozesse, Datensicherheit, eine hochzuverlässige Datenübertragung, Netzverfügbarkeit und neue Rechnernetze.

Automation Digitalisierung Energieeffizienz Forschung Kommunikation Messe Nachhaltigkeit Sicherheit
Mehr erfahren
25.04.2024

RPTU schafft Grundlagen, um Maschinen künftig mittels 6G-Mobilfunk kabellos zu steuern

Die Forscher nutzen für ihr Konzept kabellose Networks-in-Networks. Die Idee dahinter ist, dass an die übergreifende 6G-Gesamtarchitektur spezialisierte Architekturen and...

Digitalisierung Fertigung Forschung Kommunikation Lieferkette Messe Organisation Planung Produktion
Mehr erfahren
Wolfgang Maaß (l.) und seine wissenschaftlichen Mitarbeiter Hannah Stein und Ankit Agrawal (r.) forschen mit Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft daran, die Leistungskraft der Quanten für die metallverarbeitende Industrie nutzbar zu machen.
22.04.2024

Quantenpower für die Wirtschaft – Schnelle Simulationen für die Industrie 4.0

Metallbauteile perfekt in Form ohne Ausschuss und Fehlproduktion: Die Rechenkraft der Quanten soll schon in greifbarer Zukunft die Fertigung der metallverarbeitenden Indu...

Digitalisierung Eisen Fertigung Forschung Industrie 4.0 Materialwissenschaft Messe Planung Produktion Sicherheit Simulation Software Turbine
Mehr erfahren
Crateflow, das sind Marcus Heidt (links im Bild) und Daniel Antonatus (rechts). Sie bringen Expertise in Data Science, Betriebswirtschaft und Softwareentwicklung ins Gründungsvorhaben ein.
19.04.2024

Bestandsmanagement optimieren: Crateflow ermöglicht präzise KI-basierte Nachfrageprognosen

Eine zentrale Herausforderung für Unternehmen liegt darin, Über- und Unterbestände zu kontrollieren und Lieferketten störungsresistent zu gestalten. Dabei helfen Nachfrag...

Eisen Forschung Lieferkette Messe Planung Produktion Sicherheit Software
Mehr erfahren
GIESSEREI
19.04.2024

Wertschöpfung strategisch ausbauen - Heavy Metal aus dem Sauerland

Das Familienunternehmen M. Busch wächst und modernisiert stetig. Neue Hallen, Hightech-Automatisierung und Investitionen in Millionenhöhe sind das Ergebnis einer modernen...

Automatisierung Eisen Energieeffizienz Fertigung Forschung Gestaltung Guss Gussteile Kommunikation Logistik Marketing Messe Nachhaltigkeit Planung Produktion Sicherheit Software Verlag
Mehr erfahren