
Der Bundesverband der Deutschen Gießerei-Industrie (BDG) hat seinen aktuellen Tätigkeitsbericht veröffentlicht. Darin zieht der Verband Bilanz über die Entwicklungen im Berichtsjahr 2024/25 und gibt Einblicke in seine jüngsten Aktivitäten.
In seinem Tätigkeitsbericht betrachtet der BDG die wichtigsten Themen der Branche aus der Retrospektive. Vor allem die vorgezogene Bundestagswahl prägte laut BDG die Verbandsarbeit der vergangenen Monate. "Durch die Formulierung unser acht Forderungen haben wir einen sehr guten Fußabdruck in der Politik hinterlassen", betont Hauptgeschäftsführer Max Schumacher. Dem BDG ist es nach eigenen Angaben gelungen, damit den Dialog mit politischen Entscheidungsträgern zu intensivieren – zuletzt auch auf dem Deutschen Gießereitag am 12. und 13. Juni in Aachen. Dort sprach unter anderem Prof. Jens Südekum über industriepolitische Perspektiven. Als neuer wirtschaftspolitischer Berater von Bundesfinanzminister und Vizekanzler Lars Klingbeil empfahl der Volkswirt vor Ort die rasche Einführung eines Industriestrompreises.
Ein weiterer Schwerpunkt des Berichts liegt auf komplexen technischen Entwicklungen. Der BDG weist auf die Veröffentlichung seiner Roadmap zur Treibhausgasneutralität hin, im Rahmen derer der Verband konkrete Handlungspfade formuliert, um Klimaziele in der industriellen Praxis umzusetzen. Damit einher gehen Werkzeuge wie das CO2-Kalkulationstool FRED, das laut BDG von mittlerweile rund einem Fünftel der Betriebe aktiv genutzt wird. Mit ReGAIN treibt der Verband zudem federführend ein Projekt voran, das – in Form einer Schulungsplattform – Qualifizierungsbedarfe erheben und digitale Lernformate bereitstellen will.
Mehr Praxisnähe, weniger Bürokratie
Auch auf europäischer Ebene war der BDG aktiv: Beim überarbeiteten BVT-Merkblatt (BREF) konnte der Verband in Brüssel wichtige technische Korrekturen erzielen – alle wirklich relevanten Grenzwerte im BREF konnten dem Verband zufolge so abgeändert werden, dass sie mit heute verfügbaren technischen Lösungen realisiert werden können. Ein potenzielles Verbot von Kupolöfen sei damit verhindert worden. "Dass die Vorgaben der neuen BVT nicht vollkommen unrealistisch sind, ist letztlich Ergebnis unserer kontinuierlichen Begleitung aller Überarbeitungsschritte", stellt Elke Radtke fest, die im BDG den Bereich Umwelt- und Arbeitsschutz leitet.
Um die Fachkräftesicherung kümmert sich der BDG mit kreativen Ansätzen: Unter anderem bietet der Verband seinen Mitgliedern mit einem "Gießereikoffer" die Möglichkeit, die Praxis einer Gießerei an die Schulen zu bringen und gleichzeitig den Bekanntheitsgrad ihrer Betriebe vor Ort zu steigern. Der Koffer beinhaltet laut BDG eine komplette Miniaturgießerei – inklusive Modelle, Formsand und -kästen, einem elektrischen Tiegelofen mit Gießtiegel sowie diversem Werkzeug und Sicherheitskleidung.
Der vollständige Tätigkeitsbericht ist auch für Nicht-Mitglieder des Verbands kostenlos und vollumfänglich einsehbar unter:
Über den BDG
Der Bundesverband der Deutschen Gießerei-Industrie (BDG) in Düsseldorf wurde im Jahr 2008 gegründet und vertritt die Interessen von rund 600 Eisen-, Stahl- und Nichteisen-Metallgießereien in Deutschland. In den Betrieben sind rund 70.000 Mitarbeiter beschäftigt. Die deutsche Gießerei-Industrie ist eine der wichtigsten Zulieferbranchen für den Fahrzeug-, Maschinen- und Anlagenbau.
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